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Sehbehinderte Norweger zu Besuch im Landeszentrum

Bericht über den Besuch von norwegischen Familien mit blinden und sehbehinderten Kindern in Sachsen

Treffen von norwegischen und sächsischen Familien

(© Landeszentrum zur Betreuung Blinder und Sehbehinderter)

In der Zeit vom 9. bis 14. April 2007 fand innerhalb unseres Projektes »Norwegen« ein Treffen von norwegischen und sächsischen Familien in Chemnitz statt.

Die Teilnehmer, 4 norwegische und 5 sächsische Familien, reisten im Laufe des Ostermontagnachmittages an. Von den 13 Kindern im Alter von 4 bis 15 Jahren waren 6 Kinder sehbehindert und von den 16 Erwachsenen waren 7 blind bzw. sehbehindert.
Zu einzelnen Veranstaltungen hatten wir auch noch Tagesgäste.

Die Unterbringung erfolgte auf dem Gelände des Rehabilitationszentrums für Blinde und Sehbehinderte in den Häusern 11 und 22 des Landeszentrums. So lernten wir gleich die Bedingungen kennen, unter denen die Kinder und Jugendlichen im Internat untergebracht sind.

Offiziell startete das Treffen mit dem gemeinsamen Abendessen und der anschließenden Vorstellungsrunde. Mit Hilfe unserer Dolmetscherin und einiger eigenen Englischkenntnisse kam es dann auch schon gleich zu kleinen Gesprächen.

Am Dienstagvormittag wurden wir durch den Leiter des Landeszentrums, Herrn Steinke, begrüßt. Mit ihm machten wir einen Rundgang durch das Gelände des Rehabilitationszentrums und erfuhren auch etwas über dessen Geschichte. Der Rundgang endete am Haus 8 und dort erfuhren unsere norwegischen Gäste etwas über die Hilfsmittel der Firma Baum/Audiodata.

Nach dem Mittag wurde dann die blindengerecht ausgestattete Edeka-Kaufhalle erkundet.
In der Gesprächsrunde am Nachmittag erfuhren wir dann Einiges über die Bildungsmöglichkeiten blinder und sehbehinderter Kinder in Norwegen und am Abend war der Direktor der Deutschen Zentralbücherei Leipzig, Dr. Thomas Kahlisch, zu Gast, der u. a. über den Europa- und Weltatlas, Reliefbücher für Kinder und Umsetzung von Schulliteratur sprach. Die Kinder waren am Vormittag auf einem Waldspielplatz, am Nachmittag auf der Kegelbahn und am Abend mit der Taschenlampe auf Schatzsuche.

Am Mittwoch machten wir eine Tagestour nach Leipzig. In der Deutschen Zentralbücherei für Blinde wurden wir von der Vorsitzenden der Kreisorganisation Leipzig-Stadt, Christiane Kohl, und von der Leiterin des Blindendienstes des Diakonischen Werkes Leipzig und Landesvorstandsmitgliedes, Susann Hanske, begrüßt. Innerhalb der Führungen durch die DZB erfuhren wir vieles über die Produktion von Punktschriftliteratur, Reliefs und Hörbüchern.
Im Anschluss machten wir einen Bummel durch Leipzigs Innenstadt, waren in der Thomas- und Nikolaikirche, auf dem Markt mit dem Alten Rathaus, dem Augustusplatz mit Oper und Gewandhaus und fuhren dann vom Hauptbahnhof aus weiter zum Völkerschlachtdenkmal.
Am Abend saßen wir dann wieder bei interessanten Gesprächen zusammen und es wurde auch gemeinsam gesungen und viel gelacht.

Am Donnerstagvormittag lernten wir die 3 Teile der Sächsischen Blindenschule Chemnitz kennen. Am Nachmittag stellte sich das Berufsbildungswerk vor. Während dieser Zeit waren die Kinder im Erlebnisbad »Aqua Marien«. Am Abend stand dann die Weiterführung unseres Projektes im Mittelpunkt. Im Sommer 2008 soll es dann zu einem Gegenbesuch in Oslo kommen.
Natürlich kam die Geselligkeit nicht zu kurz, wir sangen wieder zusammen, ein norwegischer Volkstanz wurde probiert und Laurenzia getanzt.

Die Tagestour am Freitag führte uns dann nach Dresden. Nach der Begrüßung durch unsere Landesvorsitzende, Angela Fischer, und Geschäftsführerin, Sybille Wolf-Liebschner, stellte Herr Hönig das Landeshilfsmittelzentrum vor und es gab die Möglichkeit, verschiedene Hilfsmittel anzufassen und auszuprobieren.

Nach dem Mittagessen in den Räumlichkeiten der Kreisorganisation Dresden waren wir in der Frauenkirche. Dort hatten wir die Möglichkeit, uns per Audioguide über die Geschichte, den Wiederaufbau und ihre Ausstattung zu informieren. Für uns wurde extra die Absperrung geöffnet und wir durften zum Altar hinaufsteigen. Anschließend führte uns Frau Holzbächer, eine Mitarbeiterin der Geschäftsstelle, durch die historische Innenstadt und wir kamen u. a. am Fürstenzug, der Schlosskirche und Semperoper vorbei und verweilten dann bei strahlendem Sonnenschein für eine Weile im Zwingerhof. Weiter ging es dann über die Brühlschen Terrassen wieder zum Reisebus, der uns dann nach Chemnitz zurückbrachte.
Zum Abschlussabend wurde erst einmal die »Seminarhymne« gesungen, es wurde allen Helfern und Organisatoren Dankeschön gesagt, Gastgeschenke ausgetauscht und zur Krönung gab es Livemusik mit  »Nordostwind«, den uns unsere Dolmetscherin Karen Thorstensen und ihr Mann um die Nase wehen ließen.

Am Samstagmorgen hieß es dann Abschied nehmen. Zum Frühstück wurde noch einmal gemeinsam gesungen und dann ging es für alle auf die Heimreise.

Nach Aussage aller Teilnehmer war es ein informatives Treffen mit sehr viel Programm, interessanten Gesprächen und insgesamt eine tolle Atmosphäre. Das durchweg schon fast sommerliche Wetter hat dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt.

Wir freuen uns schon heute auf das Wiedersehen im nächsten Jahr.

Petra Kasulke

Schreiben an der Brailleschreibmaschine

(© Landeszentrum zur Betreuung Blinder und Sehbehinderter)

»Bilderbücher« für blinde Kinder

(© Landeszentrum zur Betreuung Blinder und Sehbehinderter)

Schaukeln in der Matte

(© Landeszentrum zur Betreuung Blinder und Sehbehinderter)

Es wurde gelacht, getanzt ...

(© Landeszentrum zur Betreuung Blinder und Sehbehinderter)

... und gesungen

(© Landeszentrum zur Betreuung Blinder und Sehbehinderter)

Unsere fröhliche Truppe

(© Landeszentrum zur Betreuung Blinder und Sehbehinderter)

Marginalspalte

© Landeszentrum zur Betreuung Blinder und Sehbehinderter